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L-Nummern: Welse aus dem Rio Anapu Bereits Ende des Jahres 2003 importierte die Firma Transfish (Planegg bei München) wieder einige aquaristisch neue Harnischwelse aus dem Norden Brasiliens. Die hier vorgestellten Loricariiden stammen alle aus dem Oberlauf des Rio Anapu, einem kleineren Klarwasserfluss des Rio-do-Pará-Systems. L 373 ist ein weiterer Vertreter der Gattung Oligancistrus und unterscheidet sich in Gestalt und Beflossung kaum von L 16 (Rio Xingu bei Altamira) und L 353 (Rio Xingu bei São Felix do Xingu und Rio Iriri), doch ist das weiße Pünktchenmuster bei L 373 wesentlich gröber und kräftiger. Außerdem besitzt L 373 an der oberen und unteren Schwanzflossenspitze und an dem vorderen Teil der Rückenflosse einen hellen Saum. Die importierten Tiere hatten Gesamtlängen von neun bis 13 Zentimetern. Die zu erwartende Endlänge dürfte bei rund 15 Zentimetern liegen. Bei L 374 handelt es sich um einen weiteren „Tigerpleco“ aus der Gattung Panaqolus. Im Vergleich zu den altbekannten L 2 aus dem Rio Tocantins oder L 169 aus dem Rio Negro ist die aus dem Rio Anapu stammende Art mit ihrer kontrastreichen und deutlicheren Körperfärbung um einiges attraktiver. Auch adulte Tiere von L 374 mit Längen zwischen zwölf und 14 Zentimetern besitzen immer noch das klare, kontrastreiche Farbmuster. Die Ernährung sollte überwiegend mit pflanzlicher Kost und mit weichem Holz erfolgen, hin und wieder aber auch um lebende oder gefrostete Artemia und/oder rote Mückenlarven ergänzt werden. Eine gewisse Ähnlichkeit zu den im Handel erhältlichen Pseudacanthicus spinosus besitzt L 375. Hat man jedoch die Möglichkeit, beide Arten nebeneinander zu vergleichen, erkennt man deutliche Unterschiede in Körperbau und Färbung; auch die Kieferbezahnung stimmt nicht überein. Die größten von Transfish importierten Exemplare hatten Längen von rund 30 Zentimetern, dürften aber eine Gesamtlänge von mindestens 40 Zentimetern erreichen. In Datz 12/2003 stellte ich bereits L 346 aus dem Rio do Para vor. Die stark abgeflachte attraktive Hypostomus-Art ist auch im Rio Anapu heimisch. Die größten importierten Exemplare hatten Längen von 18 Zentimetern. Somit eignet sich diese Art auch für mittelgroße Aquarien. Mit einem weiteren alten Bekannten haben wir es bei dem noch nicht beschriebenen Cochliodon L 145 zu tun, den Stawikowski (1993) ursprünglich aus dem Rio Guamá vorstellte. Besonders juvenile Exemplare sind ausgesprochen attraktiv gezeichnet. Das fein gepunktete Fleckenmuster wird vom Vorderkörper zum Hinterkörper immer grober, und die Grundfärbung variiert, je nach Stimmung des Welses, von Hell- bis Rotbraun. Da die Vertreter der Gattung Cochliodon ähnlich wie ihre ancistrinen Pendants aus der Gattung Panaque nur wenige, löffelartig vergrößerte Zähne besitzen, benötigen sie zum Raspeln reichlich Wurzelholz. Autor: André Werner