Seite wählen

Der sogenannte Zierbinden-Zwergschilderwels (Panaqolus aff. maccus) ist schon sehr lange in der Aquaristik bekannt. Anfang der 1980er Jahre wurde er deshalb auch im Mergus Aquarienatlas Band I (RIEHL & BAENSCH, 1982) unter der Bezeichnung Peckoltia vittata abgebildet. Zu dieser Zeit steckte jedoch das Wissen über die Familie der Harnischwelse noch in den Kinderschuhen, und so kam es hierbei zu dieser Fehlbestimmung. Einige der heute gut bekannten Gattungen waren damals noch nicht einmal beschrieben und so wurden viele Arten erstmal einigermaßen passenden Gattungen zugeordnet. Auch wenn schon damals vielen Wissenschaftlern klar war, dass dieses so nicht passt, wurde diese Bezeichnung schnell für alle dunkel-/hellbraun gestreiften Welse übernommen. Leider wurde die Verwirrung noch durch zahlreiche Zoofachhändler verstärkt, die diese Art zum Teil auch unter dem Namen Peckoltia pulcher anboten (ein Foto dieser Art fand man auf derselben Seite im damaligen Mergus). Damit wurden nun schon einmal zwei falsche Namen für diese Fische verwandt. Die weitere damals zur Verfügung stehende Literatur machte die korrekte Identifizierung von Fischen aber auch nicht einfacher. So stellte STERBA (1990) Peckoltia vittata zwar mit einem passenden Bild dar, aber dafür wurde als Peckoltia pulcher eine völlig andere Art abgebildet. Auch weitere namhafte Autoren brachten an dieser Stelle so Einiges durcheinander.
In der Folge wurde dies aber kaum besser, auch wenn SCHRAML (2002) die Art in der Zeitschrift „Das Aquarium“ als Panaqolus sp. vorstellte und sie mit der LDA-Nummer LDA67 versah. BRAITMAYER (2010) vergab später auch noch eine L-Nummer (L448) an diese Art. Schon SCHRAML ging darauf ein, dass in der Erstbeschreibung von Panaqolus maccus durch SCHAEFER & STEWART neben dem Typenmaterial auch noch eine Serie von sogenannten Nichttypen hinterlegt wurde, die aus dem Aquarienhandel stammten und für die leider keinen gesicherten Fundort gab. Man vermutet aber. dass diese Tiere aus dem oberen Orinoco aus Kolumbien stammen, wie es auch schon von SCHAEFER & STEWART geäußert wurde. Die LDA67 entsprechen genau diesen Tieren.
Viele nahmen diese L- und LDA-Nummern jedoch leider nicht für voll und nannten (und zum Teil sogar nennen) die Tiere weiterhin Peckoltia vitatta oder auch pulcher. Auch auf den Stocklisten der Zierfischexporteure aus Kolumbien findet man die Tiere selbst heute noch unter diesen Namen. Die DATZ veröffentlichte noch weitere L-Nummern zu ähnlichen Arten, wobei leider keine klare Abgrenzung zu den anderen Formen oder zum Teil auch keine genauen Fundortangaben mitgeliefert wurden. So gibt es z.B. für L104 und L105 (STAWIKOWSKI, 1992) jeweils nur eine relativ schlechte Handaufnahme und die Herkunftsangabe Venezuela. Trotzdem werden die meisten Panaqolus aff. maccus im englischsprachigen Raum als L104 angesprochen. Auch sprechen viele Aquarianer diese Tiere einfach nur als Panaqolus maccus an, eine Zuordnung, die sicherlich falsch sein wird. Der Namenszusatz „aff.“ bedeutet schließlich, dass diese Art so ähnlich wie Panaqolus maccus aussieht, aber vermutlich eine neue und wissenschaftlich noch nicht beschriebene Art ist. Wie dieser Harnischwels zukünftig eingestuft wird, ist nicht vorhersehbar, denn dies hängt sicherlich vom untersuchenden Wissenschaftler ab, denn Ichthyologen haben ja ein ganz unterschiedliches Verständnis der Definition einer Art.

Wenn man sich aber nun auf Gensequenzierung beruft, und dabei die Arbeit von LUJAN, CRAMER, COVAIN, FISCH-MULLER & LÓPEZ-FERNÁNDEZ (2017) berücksichtigt, handelt es sich bei Panaqolus aff. maccus sicher um eine eigenständige Art und selbst der von mir im Jahr 2013 (TANKE, 2013b) vorgestellte Panaqolus sp. „Rio Tomo“ (L465) ist nach dieser Untersuchung näher mit Panaqolus maccus verwandt als diese Art.
Wenn man sich die Tiere, die hinter all diesen Namen stecken, einmal in Ruhe ansieht, erstaunt es doch ziemlich, wie man die Vertreter solch völlig verschiedener Gattungen miteinander verwechseln konnte.
Peckoltia pulcher Art wurde u.a. aufgrund ihres extrem stark abgeflachten Körpers der Gattung Zonancistrus zugeordnet, die heute meist als Synonym zu Dekeyseria betrachtet wird. Inzwischen wurde diese Art aber als Juniorsynonym von Dekeyseria brachyura eingestuft. Die Tiere stammen aus Brasilien und leben dort im Schwarzwasser. Bei höheren pH-Werten (>6) bekommt man sie in der Regel noch nicht einmal zur Eiablage, geschweige denn zu einem wirklichen Nachzuchterfolg. Aufgrund ihrer vielen und kleine Zähne kann man sie als Aufwuchsfresser einordnen. In der Aquaristik sind diese Tiere auch als L168 bekannt.

Die zweite Art Peckoltia vittata gehört innerhalb dieser Sammelgattung zu den Peckoltia im engeren Sinne und verfügt über eine typische Allesfresserbezahnung. Die Körperform entspricht schon eher der von Panaqolus aff. maccus, aber trotzdem sieht man in der Gegenüberstellung schnell, dass es sich hierbei um zwei völlig verschiedene Arten handelt. Wenn man die Bezahnung oder die Schwanzform betrachtet wird sogar deutlich, dass es sich sogar um zwei verschiedene Gattungen handelt. Bezüglich des Nachzuchtverhaltens sind diese Peckoltia kaum von anderen Harnischwelsen Amazoniens zu unterscheiden. Mit ein paar kühlen Wasserwechseln sollte sich in der Regel eine Laichaktivität auslösen lassen. Manchmal ist aber vorher noch eine mehr oder weniger ausgeprägte Trockenzeit notwendig. Ob es sich bei den so bezeichneten Exemplaren aus dem Rio Xingu, die auch als L15 angesprochen werden, wirklich um Peckoltia vitatta handelt, lässt sich nicht eindeutig klären, da laut SEIDEL & EVERS (2005) das Typusmaterial aus fünf Syntypen besteht, die eine unterschiedliche Herkunft und Färbung zeigen. Es müsste sich also ein Ichthyologe finden, der diese wiederbeschreibt und die genaue Identität der Art klärt.
Es gibt verschiedene Panaqolus, die mit dieser Art häufig in einen Topf geworfen werden. Der echte Panaqolus maccus stammt aus Venezuela und lebt dort in den Llanos des nordöstlichen Río-Orinoco-Beckens. Im Jahr 1994 wurden ganz ähnlich aussehende Tiere in der DATZ als L162 vorgestellt. Sie sollten aus dem Rio Xingu stammen, was sich aber im Nachhinein als Missverständnis herausstellte. Die damals vorgestellten Tiere konnten inzwischen sicher der Art Panaqolus maccus zugeordnet werden. Überhaupt kommen die Vertreter der sogenannten Zwergharnischwelsgruppe (TANKE, 2013a) um Panaqolus maccus ausschließlich im Orinocobecken vor.

Die zweite Art Peckoltia vittata gehört innerhalb dieser Sammelgattung zu den Peckoltia im engeren Sinne und verfügt über eine typische Allesfresserbezahnung. Die Körperform entspricht schon eher der von Panaqolus aff. maccus, aber trotzdem sieht man in der Gegenüberstellung schnell, dass es sich hierbei um zwei völlig verschiedene Arten handelt. Wenn man die Bezahnung oder die Schwanzform betrachtet wird sogar deutlich, dass es sich sogar um zwei verschiedene Gattungen handelt. Bezüglich des Nachzuchtverhaltens sind diese Peckoltia kaum von anderen Harnischwelsen Amazoniens zu unterscheiden. Mit ein paar kühlen Wasserwechseln sollte sich in der Regel eine Laichaktivität auslösen lassen. Manchmal ist aber vorher noch eine mehr oder weniger ausgeprägte Trockenzeit notwendig. Ob es sich bei den so bezeichneten Exemplaren aus dem Rio Xingu, die auch als L15 angesprochen werden, wirklich um Peckoltia vitatta handelt, lässt sich nicht eindeutig klären, da laut SEIDEL & EVERS (2005) das Typusmaterial aus fünf Syntypen besteht, die eine unterschiedliche Herkunft und Färbung zeigen. Es müsste sich also ein Ichthyologe finden, der diese wiederbeschreibt und die genaue Identität der Art klärt.
Es gibt verschiedene Panaqolus, die mit dieser Art häufig in einen Topf geworfen werden. Der echte Panaqolus maccus stammt aus Venezuela und lebt dort in den Llanos des nordöstlichen Río-Orinoco-Beckens. Im Jahr 1994 wurden ganz ähnlich aussehende Tiere in der DATZ als L162 vorgestellt. Sie sollten aus dem Rio Xingu stammen, was sich aber im Nachhinein als Missverständnis herausstellte. Die damals vorgestellten Tiere konnten inzwischen sicher der Art Panaqolus maccus zugeordnet werden. Überhaupt kommen die Vertreter der sogenannten Zwergharnischwelsgruppe (TANKE, 2013a) um Panaqolus maccus ausschließlich im Orinocobecken vor.

Bei näherer Betrachtung der verschiedenen Formen um Panaqolus maccus wird deutlich, dass es sich nicht um eine Art, sondern eher um eine ganze Gruppe ähnlicher Arten handelt, ganz ähnlich wie bei den Panzerwelsen des Formenkreises um Corydoras aeneus. Eine genaue Abgrenzung zu den echten P. maccus ist jedoch leider nicht ganz einfach. Gerne wird als mögliche Unterscheidung die Existenz von Caudalfilamenten bei den „echtenPanaqolus maccus angegeben, aber auch LDA67 kann kurze Filamente an der Caudale besitzen. Ebenso ist es mit der Anzahl der Binden auf den paarigen Flossen. Hierzu steht in der Erstbeschreibung von SCHAEFER & STEWART (1993), dass P. maccus vier Binden auf den Bauchflossen haben, es gibt bei den P. aff. maccus aber Exemplare mit drei bis fünf Binden. Die vermutlich einzige sichere Unterscheidung dürfte die Maximalgröße sein. Unter normalen Umständen werden die Panaqolus aff. maccus nicht größer als acht bis zehn Zentimeter, dagegen kann Panaqolus maccus Größen von mehr als zehn Zentimeter erreichen. Leider ist die politische Situation in Venezuela nicht so einfach, so dass man zurzeit dort wohl keine größeren Expeditionen machen sollte. Hoffentlich wird sich dieser Frage trotzdem noch in nicht zu ferner Zukunft lösen lassen.
Vielleicht kann dieser kleine Artikel dazu beitragen, dass die Tiere in Zukunft im Zoofachhandel zumindest häufiger unter ihrem richtigen Namen angeboten werden. Wenn man bedenkt, dass sich BSSW-Mitglieder schon vor mehr als 15 Jahren mit genau diesem Thema beschäftigten (OTT, SEIDEL & ISBRUECKER, 2001) und wir nun immer noch über dieses Thema reden müssen stimmt mich schon etwas nachdenklich. Vielleicht schaffen wir es diesmal ja, dass diese Tema eine breitere Masse anspricht und auch der Fachhandel die korrekte Bezeichnung übernimmt.